Ergotherapie nach einem Schlaganfall
Vita
Jaqueline Glaser ist zertifizierte Ergotherapeutin mit eigener Praxis. Einer ihrer Schwerpunkte ist der Bereich Neurologie. Sie behandelt und trainiert mit Schlaganfall-patienten und weiß deshalb, wie wichtig der Behandlungsbaustein „Ergotherapie“ nach einem Schlaganfall ist.
5 Fragen an unsere Ergotherapeutin Jaqueline Glaser zum Thema Therapie nach einem Schlaganfall
Warum ist Ergotherapie nach einem Schlaganfall so wichtig?
Mit Ergotherapie stehen wir nach einem Schlaganfall an der Seite der Patienten. Wir beraten und unterstützen sie, ihre Ziele zu erreichen. Falls nötig, informieren wir sie über Hilfsmittel, die ihren Alltag erleichtern und unterstützten dabei, diese zu beantragen. Das heißt, die Ergotherapie hat nicht nur eine wichtige therapeutische Rolle, sondern hat auch dem Patienten gegenüber eine hilfestellende und unterstützende Funktion, um die besteTeilhabe am Alltag zu erhalten.
Was sind die Ziele der Ergotherapie nach einem Schlaganfall?
Vor Beginn der Therapie formulieren wir mit dem Patienten Ziele, die er wieder erreichen möchte. Zusammen eruieren wir, welche Ziele „schnell“ erreicht werden können und welche eher „länger“ verfolgt werden müssen oder nicht mehr erreichbar sind. In diesem Prozess, egal wie stark der Patient betroffen ist, denken wir über Übungen und Hilfsmittel nach, die den Patienten unterstützen, seine individuellen Ziele zu erreichen. Während der gesamten Zeit stehen der Patient mit seiner Situation und das Erreichen seiner Ziele im Vordergrund.
Was umfasst die Therapie genau?
In der Ergotherapie wird darauf geachtet, alltagsrelevante oder alltagsnahe Übungen zu verfolgen, um die Muskulatur, die für das Erreichen des Ziels wichtig ist, zu trainieren und zu beüben. Während der Therapie legen wir großen Wert darauf, die zielrelevanten Bewegungen zu wiederholen, sodass sich Nervenbahnen, die beschädigt wurden, neu verknüpfen. Das führt dazu, dass der Patient den Alltag wieder etwas normaler und im Idealfall selbstständiger leben kann.
Wie häufig findet die Ergotherapie statt?
In der Anfangsphase, direkt nach dem Krankenhausaufenthalt oder nach der Reha, ist es sinnvoll, mit zwei- bis dreimal pro Woche mit der Ergotherapie anzufangen. Eine Einheit dauert 45 Minuten (sensomotorisch-perzeptive Behandlung), in denen intensiv geübt wird. Wir geben den Patienten für die weiteren Tage der Woche Tipps und Tricks mit und erklären ihnen auch ihre „Hausaufgaben“. Je nach Patient kann die Therapiefrequenz nach einiger Zeit verändert werden. Das gilt es im Gespräch zwischen Therapeut und Patient nach Erreichen einiger Ziele zu besprechen.
Neben den Bausteinen medizinische Betreuung und Therapie ist auch die Aktivität des Patienten zuhause wichtig – was genau bedeutet das?
Wie angesprochen, geben wir dem Patienten Hausaufgaben mit. Diese sind sehr wichtig, da der Patient den größten Teil seiner Woche ohne den Therapeuten verbringt, der in der Therapie vorgibt, welche Übungen gemacht werden und den Patienten unterstützt. > Weiterlesen
Damit die Ziele, die der Patient wieder erreichen möchte, auch gelingen, muss der Patient selbst viel leisten. Die größte Herausforderung ist der nun erschwerte Alltag, denn der Patient hat zuvor noch nie darauf geachtet, wie er in seinem Umfeld mit einer eingeschränkten Mobilität zurechtkommen kann. Bei Wegen vom Schlafzimmer zur Toilette oder von der Wohnung bis zum Auto ist bei manchen Patienten ein Hilfsmittel wie z.B. ein Rollator wichtig.
Das hat folgenden Grund: Wenn nach einem Schlaganfall die Mobilität der Beine eingeschränkt ist, wird der Patient ohne Hilfe unsicher gehen und dadurch erhöht sich die Gefahr eines Sturzes. Dies kann durch einen Rollator oder einen Unterarm-Rollator gemindert werden. Der Patient erhält dadurch die nötige Unterstützung, um ohne Hilfe einer weiteren Person und ohne sich durch Unsicherheit beeinträchtigen zu lassen, seinen Alltag zu bewältigen. Somit kann der Patient zum Beispiel mit dem Rollator in die Küche laufen, wo er sich selbst ein Essen zubereiten kann und somit verbessert und trainiert er gleichzeitig seine Armfunktion.
Das wichtigste Ziel für uns Therapeuten ist, dem Patienten die Eigenständigkeit zu ermöglichen.
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