Sturzprophylaxe für zuhause – Erkennen Sie vermeidbare Stolperfallen in Ihrer Wohnung
Ihr Zuhause ist ein Ort, wo Sie sich sicher und geborgen fühlen wollen. Dennoch: Die Gefahr, zu stürzen oder auszurutschen, ist nicht zu verachten. Doch mit nur wenigen Handgriffen können Sie schon einiges tun, um Stolperfallen zu beseitigen. Wir möchten Ihnen zeigen, auf welche Dinge Sie achten sollten, um Stürze in der Wohnung zu vermeiden.
Risikofaktoren für Stürze
Wussten Sie, dass 3,8 Millionen Bundesbürger im Jahr einen Unfall im Haushalt erleiden? Davon stürzen, laut der Deutschen Ärztekammer Nordrhein, rund 30% der über 65-jährigen einmal jährlich in der eigenen Wohnung. Bei den über 80-jährigen ist es pro Jahr sogar schon jeder zweite. Leider gehören aufgrund dessen Sturzunfälle zu der fünfthäufigsten Todesursache im Alter.
Zum einen ist eine zunehmende Sehschwäche für viele Stürze verantwortlich. Sie sehen kleine Hindernisse, wie zum Beispiel Türschwellen, nicht rechtzeitig und geraten dann ins Stolpern.
Zusätzlich ist auch die zunehmende Muskelschwäche für viele Stürze verantwortlich. Viele Menschen können dadurch im Alter ihre Füße nicht mehr weit genug anheben. Das führt dazu, dass Hindernisse, die bisher ohne Probleme überwunden wurden, nicht mehr übertreten werden können. So bleiben Sie unter Umständen an einer Teppichkante hängen und kommen ins Stolpern.
Auch der Gleichgewichtssinn wird im Alter schwächer. Dadurch wird aus einem Stolperer schnell mal ein Sturz, da Sie sich nicht mehr so schnell abfangen können.
Deshalb möchten wir Ihnen einige Maßnahmen aufzeigen, wie Sie ihr Zuhause mit einfachen Mitteln sicherer machen können.
Sturzprophylaxe durch Training der Beinmuskulatur
Beugen Sie Stürzen zuhause vor, indem Sie täglich ein paar kleine und leichte Übungen zuhause machen. Bitte machen Sie Übungen nur, wenn Sie sich dabei sicher fühlen und übertreiben Sie es nicht. Wichtig ist auch, dass Sie sich gut fühlen, wenn Sie solche Übungen machen und Ihnen nicht schwindelig ist. Fragen Sie Ihren Arzt, Physio- oder Ergotherapeuten, ob sich diese Übungen für Sie eignen.
Beispiele für Übungen zur Sturzvorbeugung
- Um die Beinmuskulatur zu stärken, stellen Sie sich hin, gegebenenfalls an Ihren geparkten Rollator. Nun heben Sie abwechselnd die Fersen, während der Fußballen auf dem Boden bleibt. Bei einem sicheren Stand können Sie die Arme seitlich mitschwingen.
- Stellen Sie sich mit einem stabilen Stand, hüftbreit und mit aufgerichtetem Oberkörper hin. Führen Sie die Arme nach hinten und beugen Sie Ihre Knie und Hüften während Sie gleichzeitig die Arme nach oben führen.
- Setzen Sie sich auf einen Stuhl und beugen Sie die Kniegelenke rechtwinklig, während Sie den Oberkörper aufrichten. Heben Sie nun abwechselnd Ihre Beine an und tippen Sie sich gleichzeitig mit der Hand auf den angehobenen Oberschenkel.
Maßnahmen, um Stürze zu vermeiden - Sturzprophylaxe in der Wohnung
Lesen Sie sich die nachfolgenden Maßnahmen einmal durch. Gehen Sie kritisch durch Ihr Zuhause und prüfen Sie die Wege auf die folgenden Stabilitäts-, Stolper- und Rutschgefahren.
- Trennen Sie sich im Badezimmer von dem Badewannenvorleger.
- Auch Antirutschmatten für Badezimmer in der Dusche, Badewanne und auf dem Badezimmerboden können eine Stolperfalle darstellen.
- Lassen Sie Haltegriffe an der Toilette, der Dusche und der Badewanne montieren. Halten Sie sich nicht an Toilettenpapier-Halterungen oder Spiegelregalen fest - diese sind nicht dafür ausgelegt.
- Auch ein Duschhocker verringert die Rutschgefahr in der Dusche und im Badezimmer, da Sie nicht im Stehen Duschen müssen
- Sollten Sie Treppen in Ihrem Haushalt überwinden müssen, achten Sie auf Handläufe an beiden Seiten der Treppe und nutzen Sie diese beim Treppensteigen. Markieren Sie für bessere Sichtbarkeit der Stufen die Kanten mit Signalband.
- Nehmen Sie Medikamente nie in Verbindung mit Alkohol ein, da die Wirkungen deutlich verstärkt werden können.
- Räumen Sie herumliegende Kabel weg oder kleben Sie diese fest. Auch die Anschaffung eines schnurlosen Telefons ist hilfreich.
- Teppiche, die lose auf den Fliesen oder dem Parkett liegen, sollten komplett weggeräumt werden. Falls Sie die Teppiche nicht komplett wegräumen können, fixieren Sie die Ränder des Teppichs mit doppelseitigem Klebeband auf dem Boden.
- Türschwellen sollten mit kleinen Rampen versehen werden, um mit dem Fuß nicht an der Kante hängen zu bleiben. Falls das Anbringen von Rampen nicht möglich ist, verleihen Sie den Türschwellen durch das Streichen mit einer leuchtenden Farbe mehr Sichtbarkeit. Oder kleben Sie ein Klebeband mit einer Signalfarbe, z.B. rot, an die Türschwellenkante, um diese besser wahrzunehmen.
- Bei glatten Fußböden, wie Fliesen oder Parkett, achten Sie auch zuhause auf festes Schuhwerk. Hausschlappen sitzen locker an den Füßen und können Sie schnell zum Stolpern bringen. Deshalb ist auch zuhause wichtig, dass Sie rundum geschlossene Hausschuhe anziehen, mit einer rutschfesten Sohle.
- Halten Sie sich nicht an unbefestigten Möbeln, wie Stühle, Tische oder Regale fest, da diese sehr leicht umfallen können und Sie zum Stürzen bringen. Benutzten Sie auch in der Wohnung einen Gehstock oder einen Wohnraumrollator.
- Eine gute Beleuchtung in den Räumen ist sehr wichtig und hilft Ihnen dabei, eventuelle Gefahren besser zu sehen und rechtzeitig reagieren zu können. Vielleicht denken Sie über einen Bewegungsmelder im Flur nach, so schaltet sich auch für den nächtlichen Toilettengang selbständig ein Licht an. Dadurch wird der Weg sicher ausgeleuchtet, ohne dass Sie einen Lichtschalter in der Dunkelheit suchen müssen.
- Bitte denken Sie daran, auch zuhause immer Ihre Brille zu tragen, um in jeder Situation den Durchblick zu haben. Haben Sie Ihre Brille immer griffbereit.
Weitere Maßnahmen zur Sturzprophylaxe durch Hilfsmittel
Im Badezimmer hilft Ihnen ein Duschhocker beim Duschen oder beim Waschen am Waschbecken, so müssen Sie nicht auf rutschigen, nassen Fliesen aufstehen. Eventuell können Sie durch einen Duschhocker sogar auf einen teuren Umbau Ihres Bades verzichten.
Für den Notfall gibt Ihnen ein Hausnotruf noch mehr Sicherheit in Ihren eigenen vier Wänden. Hier können Sie zwischen einem Knopf, der am Handgelenk oder am Hals getragen werden kann und einer unsichtbaren Armbanduhr wählen. Die Armbanduhr erkennt selbständig Stürze und informiert Ihre Angehörigen oder einen hinterlegten Pflegedienst, falls Sie den Alarm nicht mehr eigenständig ausschalten können.
Für noch mehr Sicherheit zuhause, denken Sie auch über den Einsatz von Hilfsmitteln nach. Ein Rollator beugt Stürze zuhause vor. Egal ob in der Küche beim Essen zubereiten, beim Gang zur Toilette oder beim Erledigen des Haushaltes. Unseren Wohnraumrollator können Sie mit sehr viel nützlichem Zubehör ausstatten, um Ihren Haushalt weitestgehend eigenständig zu erledigen. Zum Beispiel können Sie durch ein Tablett auf dem Rollator Essen und Getränke sicher an den Tisch transportieren, ohne die Sorge zu stürzen, da Sie sich beim Transport sicher auf den Rollator stützen können.
Fazit zur Sturzprophylaxe zuhause
Bitte schauen Sie sich Ihre Wohnung und Ihre neuen Bedürfnisse kritisch an und versuchen Sie diese Bedürfnisse anzunehmen. Die Gefahr für Stürze kann bereits durch kleine Veränderungen in Ihrem Zuhause deutlich verringert werden. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihre Wohnung zu begutachten. Versuchen Sie so viele Maßnahmen wie möglich umzusetzen und ziehen Sie auch eine Unterstützung durch Hilfsmittel in Betracht.
Denken Sie an Ihre Sicherheit und Gesundheit.